Kommunalpolitiker:innen stellen sich den Fragen unserer Schülerschaft
“Die Wertschätzung von Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Menschenrechten beginnt in der eigenen Nachbarschaft.” (Nelson Mandela)
Denken wir an Politik, so denken wir oft an das politische Berlin, unterstützen oder ärgern uns über die aktuelle Ampel- Regierung. Mit großem Entsetzen sehen wir die Bilder aus der Ukraine und fragen uns, wie der Nahost- Krieg gelöst werden kann.
Politik findet vor allem aber auch im Kleinen statt, auf kommunaler Ebene, hier direkt in Ebersbach. Hier können wir Politik vor Ort gestalten und Demokratie praktisch (er)leben. Deshalb fand am 21. März in Kooperation mit der Realschule die politische Schulveranstaltung „RGEmeinde: Kommunalpolitiker:innen stellen sich unseren Fragen“ statt. In Vorbereitung auf die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 stellten sich Kandidat:innen verschiedener Parteien den kritischen Fragen der Schüler:innen der 10. Klassen und der Kursstufe.
Das breite Spektrum der politischen Vertreter:innen spiegelte die Vielfalt des demokratischen Diskurses wider: Sacha Auwärter von den Freien Wählern, Gerhard Mayer und Lukas Nagl (Schüler an der RRS) von der CDU, Christoph Ebensperger und Hannes Wegele (Schüler am RGE) von der SPD, Joachim Auch und Vera Sompon von den Grünen sowie Franz Köhler und Michael Sulzmeier von der AfD. (Anm. d. Red.: Reihenfolge nach aktueller Anzahl der Sitze im Gemeinderat)
Die Schülerschaft des RGE und der RRS wurde in sechs verschiedene Räume aufgeteilt, und die Kommunalpolitiker:innen mussten alle 15 Minuten den Raum wechseln, um den Fragen der Jugendlichen gerecht zu werden. Diese Rotation ermöglichte es den Schüler:innen mit jeder Partei eine persönliche Begegnung zu haben, ihre Anliegen direkt anzusprechen und die politischen Antworten und Konzepte unmittelbar zu vergleichen. Unterschiede machten sich unter anderem bei den Themen Jugendgemeinderat, Sicherheit, Klimapolitik und Integration fest. Und leider fielen von einer Partei auch Aussagen, die im Nachgang eingeordnet werden mussten.
Ein besonderer Dank gilt dem Hauptorganisator Herrn Unden sowie der Fachschaft Gemeinschaftskunde, die diese wichtige Veranstaltung ermöglicht haben. Durch die direkte Interaktion mit den politischen Entscheidungsträgern konnten die jugendlichen Erstwähler nicht nur ihre politische Bildung vertiefen, sondern auch ein Verständnis für die Funktionsweise der Demokratie auf Kommunalebene entwickeln.
Diese Veranstaltung markiert jedoch erst den Anfang des politischen Engagements am Raichberg-Schulzentrum, denn im Juni nehmen wir an der bundesweiten „Juniorwahl“ zur Wahl des europäischen Parlamentes teil. Darüber hinaus wird es für die 10. Klassen ein Planspiel gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung geben.
In einer Zeit, in der das Vertrauen in demokratische Institutionen oft angezweifelt wird und gewisse Strömungen versuchen unsere liberale Demokratie zu gefährden, zeigen diese Initiativen, dass die Werte von Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Menschenrechten nicht nur abstrakte Konzepte sind, sondern in der direkten Interaktion und Partizipation in der Schule und in der eigenen Nachbarschaft gelebt werden können.
Text/ Bilder: Ratzel